Diagnostik

Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen Tests, die das meist harmlose feline Coronavirus nachweisen (die meisten Standardtests), und dem Nachweis des tödlichen FIP-Erregers.
Die meisten Tests lassen keine Unterscheidung zwischen der harmlosen und der gefährlichen, mutierten Variante des Coronavirus zu.

FIP – Test

Beim sogenannten „FIP-Test“ handelt es sich in aller Regel um einen Nachweis von Antikörpern gegen das feline Coronavirus. Daher ist der positive Nachweis von Antikörpern gegen Coronaviren nie ein Grund für eine Euthanasie. Die Bezeichnung ist FIP-Test ist also sehr irreführend.

Auch die Höhe des „Corona-Titers“ sagt nichts darüber aus, ob eine Katze eher an FIP erkranken wird oder nicht, wohl aber etwas darüber, wie viele Viren mit dem Kot ausgeschieden werden. Meist gilt, je höher der Titer, desto mehr Viren scheidet die Katze aus. Dies kann man auch mit einem PCR Test im Kot nachweisen. Aber Vorsicht. Ein einmalig negativer Test bedeutet nicht, dass die Katze kein Virus-Ausscheider ist, da das Virus nicht immer ausgeschieden wird. Um sicher zu gehen, sollte man 3 Tests in 14 Tagen machen.

Eine gesunde Katze, die keine nachweisbaren Corona-Antikörper hat, ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit weder damit infiziert, noch scheidet sie Viren aus. Sie kann daher auch nicht an FIP erkranken. Zeigen Katzen aber die typischen Symptome einer FIP, können sie gegen Ende der Erkrankung auch negativ im Corona-Nachweis erscheinen, da alle Antikörper gegen das Virus in sogenannten „Antigen-Antikörperkomplexen“ gebunden und so nicht mehr nachweisbar sind.

Überhaupt besteht die Diagnose der FIP aus dem Gesamtbild von Symptomen und Laborergebnissen.

Häufige Laborveränderungen im Blutserum von erkrankten Katzen sind hohes Gesamteiweiss (besonders wenn es über 100g/l liegt) mit hohen Gamma-Globulinen (va. > 40g/l) und niedrigem Albumin. Daraus kann man den sogenannten „Albumin-Globulin-Quotienten“ errechnen der bei den meisten FIP-Katzen < 0,5 liegt. Allerdings muss dies weder bei jeder FIP erkrankten Katze der Fall sein, noch muss jede Katze mit diesen Veränderungen an FIP leiden.

Rivalta-Probe

Sicherer als ein Nachweis im Blut sind Tests von vorhandener Flüssigkeit aus Brust- oder Bauchraum.

Man kann eine sogenannte „Rivalta-Probe“ durchführen, die bei den meisten FIP-Katzen positiv ausfällt und die Flüssigkeit, welche meist gelblich und fadenziehend ist, auf ihre Inhaltsstoffe und die enthaltenen Zellen untersuchen. Bei FIP ist oft viel Protein enthalten, aber wenig Zellen. In einer Gruppe dieser Zellen, den „Markrophagen“, kann man mit Hilfe einer PCR oder einer speziellen Färbung das FIP-Virus selber nachweisen. Dies stellt, wenn das Ergebnis positiv ist, den einzigen sicheren Nachweis der gefährlichen mutierten Virus-Form dar, da nur mutierte Viren sich, in für den Nachweis ausreichender Menge, in Makrophagen nachweisen lassen. Ist das Ergebnis negativ, schließt es eine FIP-Erkrankung allerdings nicht aus (sogenanntes falsch negatives Ergebnis).

Klinische Untersuchungen

Zu den klinischen Untersuchungen zählen somit ein grosses Blutbild samt Elektrophorese und die Bestimmung des SAA sowie Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen.

Weiterhin spielen die Symptome und Allgemeinverhalten, Lebensumstände, Vorgeschichte, weitere Erkrankungen, Alter und Rasse der Katze eine Rolle. Stimmen die Symptome und sind spezifische Laborwerte entsprechend verändert, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine FIP-Infektion.

So lässt keine einzelne Testmethode, Laborveränderung und kein einzelnes Symptom eine sichere Diagnose der FIP-Erkrankung zu, da alle Veränderungen bei erkrankten Tieren auftreten können, aber nicht müssen und auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Treten aber genügend typische Symptome und Laborveränderungen zusammen auf, ist die Diagnose „FIP“ mit großer Sicherheit zu stellen.